In Österreich erkranken jährlich rund 1.000 Personen an Leukämie. Die Wahrscheinlichkeit, einen passenden Spender zu finden, liegt bei 1:500.000. Sprich: Nur jeder 500.000ste kann mit seinen Stammzellen oder Knochenmark ein Leben retten.

Am 12. August 2017 veranstaltete der „Verein Sirius“ mit Obmann Manuel Haselsteiner gemeinsam mit dem Verein „Geben für Leben“ am Steinakirchner Sportplatz die erste Typisierungsaktion im Mostviertel. Und sie war ein überwältigender Erfolg: Nicht nur, weil sich mit 1.364 neuen Spendern weit mehr als „normal“ bei solchen Aktionen typisieren ließen, sondern vor allem auch, weil es mittlerweile in zwei Jahren den bereits dritten passenden Spender aus dieser Aktion gibt.

„Unser Verein führt jetzt seit 20 Jahren Typisierungsaktionen durch. Dabei haben sich bislang 77.940 Spender typisieren lassen, 186 davon haben gepasst. Steinakirchen war eine unserer größten Aktionen – und auch eine der erfolgreichsten“, freut sich Walter Brenner, Obmann des Vereins „Geben für Leben“ und hofft so wie Manuel Haselsteiner, dass sich weitere Nachahmer finden, die solche Typisierungsaktionen ins Leben rufen. Denn gerade durch Corona sind etliche Aktionen ausgefallen und damit ist die Chance, passende Lebensretter zu finden, gesunken.

Beim Gafringwirt in Euratsfeld bedankten sich die Vereine „Sirius“ und „Geben für Leben“ bei den bisherigen Spendern der Steinakirchner Aktion mit einem von der TIH Immobiliengesellschaft gesponserten Essen.

Gregor Salzmann, 24-jähriger technischer Angestellter aus Purgstall, war der erste passende Spender, der Mitte Oktober 2019 einem Mann aus Amerika seine Stammzellen spendet. Thomas Fröschl, 21-jähriger Medizinstudent aus Brettl, tat ihm das im Dezember gleich. Seine Spende ging an eine 30-jährige Frau aus Europa. Der dritte im Bunde ist Matthias Mitterer, 38-jähriger Lehrer aus Wang, der Ende Februar seine Stammzellen einer Frau aus Norditalien spendete. „Ob die Spenden erfolgreich waren, erfahren wir erst in ein bis zwei Jahren. Wenn dann beide Seiten wollen, kann es nach zwei Jahren auch zu einem Treffen kommen“, erklärt Walter Brenner.

Gregor, Thomas und Matthias würden das sehr begrüßen. „Es wäre schon toll, genau zu erfahren, wem wir geholfen haben. Derzeit haben wir alle drei nur die Hoffnung, dass unsere Spende vom Empfänger auch angenommen wird und ihm oder ihr wirklich das Leben rettet“, sagt Matthias Mitterer.

Die Stammzellenspende selbst, die alle drei in München abgegeben haben, sei zwar eine gewisse Prozedur (an fünf Tagen wird Blut abgenommen), aber die hätten sie gerne auf sich genommen. Noch dazu, weil sie mit einem Gesundheits-Rundum-Check verbunden ist und die Nebenwirkungen minimal waren. „Ein wenig Kopf- und Kreuzschmerzen, aber ich musste nicht einmal Schmerzmittel dagegen einnehmen“, schildert Thomas Fröschl.

Übrigens: Bei der zweiten Typisierungsaktion im Mostviertel von Franz Mayrhofer im März 2019 im Haubiversum gibt es mit der 19-jährigen Angelika Leichtfried aus Purgstall bei 507 Typisierungen auch schon eine passende Spenderin.